Meine Erfahrungen mit dem Angola-Schmetterlingsfink

von

Wolfgang Beckert

 

Ich kaufte mir 1999 ein Paar Angola-Schmetterlingsfinken aus einem Zoogeschäft, die sich nach einer Weile als zwei Hähne herausstellten. Also besorgte ich noch ein Weibchen. Ich verpaarte dann die 1,1 (so nennen wir Züchter ein Paar) und setzte sie in eine Vitrine mit den Maßen 150 x 120 x 60 cm.

Die Vitrine ist mit Schilf und Koniferenästen eingerichtet sowie feinem Geäst und natürlichen Sitzstangen. Besetzt ist sie mit 1,1 Nonnenastrilden, 1,1 Grauastrilden, 1,1 Mozambiquegirlitzen, 1,1 Kleine Kubafinken und ein Pärchen Binsenastrilde.

Nach etwa sechs bis acht Wochen begann das paar in einem mittelgroßen Korb ein Nest zu bauen. Es wurden vier Eier gelegt. Eine Brut fand nicht statt, da ich eine Nistkontrolle durchführte. Über die Sommermonate setzte ich das Paar raus auf den Balkon, wo sie mit anderen Prachtfinken einen geräumigen Käfig bezogen.

Sie begannen bald wieder mit dem Nestbau und legten wieder vier Eier. Nach 13 Tagen schlüpften die Jungen, die aber aus dem Nest geworfen wurden. Das Paar blieb den ganzen Sommer über auf dem Balkon.

Im Herbst holte ich die Tiere wieder rein und setzt sie in die Vitrine. Sie fingen dann im November 1999 wieder an zu bauen. Ich schrieb mir das Datum der ersten Eiablage auf und machte diesmal keine weitere Kontrolle. Ich rechnete mir das Schlupfdatum aus. Nun bot ich den Vögeln unterschiedliche Futtersorten an. So z.B. „Claus spezial“ mit Ameiseneiern, Ei- und Aufzuchtsfutter mit Kräutern, Exoten- und Prachtfinkenfutter sowie Keimfutter. Außerdem bot ich Salat, Chicoree, Apfel und grüne Gurke sowie als animalisches Futter Mückenlarven und Mehlwürmer an. Dazu kam gekeimte Kolbenhirse.

Allmählich reduzierte ich die Menge der Mehlwürmer, um zu verhindern, das sie wieder mit einer neuen Brut beginnen. Ich erhöhte die Zugabe der Mückenlarven auf dreimal täglich. Sie schleppten das angebotene Futter in sehr großen Mengen, um ihre Jungen zu füttern. Nach etwa 14 Tagen hörte man die Bettellaute der Jungen sehr stark, nach 21 Tagen flogen drei Jungtiere aus. Beide Elternteile fütterten die Jungen zuerst am Boden, später auch oben auf dem Ast.

Nach drei Tagen flogen die jungen munter umher und bettelten um Futter, was sie auch von beiden Elternteilen bekamen. Das Weibchen fing dann auch schon wieder mit der zweiten Brut an.

Der Hahn fütterte die Jungen alleine weiter, bis sie selbständig wurden. Aus der zweiten Brut wurde leider nichts, da eines der Jungen immer wieder zur Mutter in Nest kroch und somit die Eier nicht ausreichend bebrütet wurden. Ich konnte die Jungen zu dieser Zeit noch nicht absetzen, da diese noch nicht von alleine fraßen.

Mit vier Wochen waren die Jungen alt genug und auch selbständig genug, so dass ich sie bedenkenlos absetzen konnte. Das Geschlecht kann noch nicht bestimmt werden. Die dritte Brut im März 2000 war mit zwei Jungen wieder erfolgreich.

1,1 Schmetterlingsfinken

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